“Ticket bitte!” – an diesen Ausspruch an jeder Liftstation erinnert sich unser Betriebsleiter Gerd Schabus nur allzu gut. Denn dann hieß es: raus aus dem Handschuh, die knittrige Papierkarte heraus kramen und ein Loch abzwicken lassen. Als Betriebsältester hat Gerd die Entwicklung der Skikarte bei den Bad Kleinkirchheimer Bergbahnen zum größten Teil hautnah miterlebt. Für uns hat er im Archiv gekramt und nimmt Dich mit, auf eine Zeitreise durch rund 65 Jahre Skiticket-Geschichte. Bist Du bereit?
Skiticket anno dazumal.
Die Geschichte der Skikarte beginnt bereits 1956: Einfache Papiertickets von der Rolle, jeweils gültig für eine Berg- und Talfahrt, wurden in den Liftschlangen sowie in kleinen Kassahäuschen neben den Talstationen verkauft. Schon bald folgten Punktekarten. Diese wurden bei jedem Lifteintritt mittels Lochzange gezwickt und somit entwertet. Um die Zutrittsdaten der Lifte nachvollziehen zu können, waren diese Zangen mit einem mechanischen Zählrad ausgestattet, welches am Ende des Tages abgelesen wurde.
Gib Gummi.
Anfang der 80er Jahre wurden bei den Bad Kleinkirchheimer Bergbahnen außerdem gelbe Klebekarten verwendet, wie sich Gerd erinnert. Die Tageskarten wurden mit einem Datumsstempel versehen, um einen Bügel geklebt und an der Skijacke befestigt. Einige Jahre später lösten Tickets mit Magnetstreifen bzw. Barcode diese Karten ab. Diese Papiertickets trug man mit einem einfachen Gummiband stolz um den Hals, später mittels Skizipp an der Skijacke. Ist Dir Skizipp noch ein Begriff? Die kleine Plastikhalterung mit ausziehbarem Gummiband, an dem die Liftkarte befestigt wurde. Schau’ mal nach, eventuell hast Du ja sogar noch eins Zuhause.
Die technologische Weiterentwicklung.
Schon bald folgte die Revolution: Die Firma SKIDATA entwickelt erstmals eine elektronische Chipkarte für Skigebiete. Über spezielle Registrierkassen mit einem elektromagnetischen Stempelgerät konnten Skikarten erstmals individuell bedruckt und verschiedenen Tarifen elektronisch zugeordnet werden (wie Tages- oder Mehrtagesticket; Kinder-, Jugend- oder Erwachsenenticket). Ein großer Entwicklungsschritt, allerdings mussten die Karten am Liftzugang nach wie vor händisch an das Lesegerät gehalten werden.
Adieu Papierticket.
Dass das permanente Herausholen der Karte jedoch lästig war und der Skizipp bei rasanten Abfahrten schmerzhaft um die Nase flog, kann wohl nicht nur Gerd bestätigen. Eine Alternative musste her. Aus den anfänglichen Papiertickets entwickelten sich daher, Mitte der 90er Jahre, allmählich die wiederverwendbaren RFID-Karten aus Plastik. Die so genannte Keycard, wie sie noch immer in Gebrauch ist, war geboren.
Ein Fortschritt mit klarem Vorteil.
Mit der modernen Keycard in der Hosentasche gleitest Du geschmeidig am Terminal vorbei in Richtung Lift. Kontaktlos, einfach, unkompliziert. Auch Gerd findet, die Entwicklung der Keycards bringt zweifelsohne einige Vorteile mit sich:
Das Zutrittssystem von morgen.
Eine spannende Zeitreise, die die Skikarte in den vergangenen Jahrzehnten durchlebt hat, nicht wahr? Angesichts der ständigen technologischen Weiterentwicklung ist damit auch noch lange nicht Schluss. Denn bereits seit 2020 testet die Firma Skidata ein elektronisches Ticket, welches die physische Karte ersetzen soll: Nachdem Du das Ticket online gekauft und aktiviert hast, wird die Zutrittsinformation mittels Bluetooth an die Drehkreuze weitergeleitet und Du bekommst freie Fahrt. Was meinst Du, wie lange wir wohl noch auf die Skikarte der Zukunft warten müssen?
Wichtig: Egal ob aus Papier oder Plastik, zum Stempeln, Zwicken oder Piepsen, für einen Tag oder die ganze Saison: Bitte beachte, dass Dein Ticket personenbezogen und somit nicht übertragbar ist! Unsere Mitarbeiter:innen kontrollieren dies regelmäßig.