Gast-Blog: Regeneration in der Therme - bereit für die nächste Trainingseinheit

"Erholung ist der Schlüssel zum Erfolg."

 

Wie man das Maximum aus seinem Training herausholt, weiß Snowboard-Profi Alex Payer nur zu gut. In seinem Gast-Blog-Artikel teilt er seine persönlichen Tipps für das perfekte Zusammenspiel zwischen Ausdauersport und Regeneration. Erfahre, wie Thermalwasser und Saunieren die Erholung fördern können und welche häufigen Fehler es unbedingt zu vermeiden gilt, um fit zu bleiben.

Die Prinzipien “viel hilft viel” und “mehr ist immer besser” sollen der Schlüssel zum Erfolg im Leistungssport sein? Stimmt das oder gibt es noch andere Faktoren, welche es nicht außer Acht zu lassen gilt?

Zugegeben, über Jahre hinweg waren die beiden erwähnten Trainingsformen ein großer Teil meines sportlichen Lebens. Immer wieder dachte ich mir, ich muss härter, mehr und länger trainieren als meine Kontrahenten, um am Ende auch besser zu sein. Hier halfen auch keine gut gemeinten Ratschläge meiner Trainer und Betreuer, denn wie sagt man so schön, das ging bei einem Ohr rein und beim anderen wieder raus. Doch - und das ist das Schöne am “Erwachsen-werden“ - man lernt auch etwas dazu und erkennt, dass zu sportlicher Leistungsfähigkeit deutlich mehr gehört als nur Kraft und Ausdauer.

Regeneration beginnt im Kopf.

Wenn man sich entscheidet Sport und Bewegung intensiv auszuüben, kommt man schneller als einem lieb ist, an den Punkt wo Muskelkater und Ermüdung auf der Tagesordnung stehen. Das ist auch vollkommen unabhängig von der Belastung, welcher man sich in Abhängigkeit von seinem Trainingszustand aussetzt, der Fall. Bei einem mögen es fünf Stunden auf dem Rennrad, beim anderen 45 Minuten lockeres Wandern sein. Aber Bewegung und Belastung zielen immer auf eine Anpassungsreaktion unseres Körpers ab und diese lässt nicht lange auf sich warten. Aus diesem Grunde sollte man sich spätestens ab diesem Zeitpunkt Gedanken über die bestmögliche Erholung machen, um auch schnellstmöglich wieder in Bestform zu sein. Doch wie die Überschrift bereits andeutet, Regeneration ist zuerst einmal eine Frage der Einstellung. Man muss sich auch die Zeit nehmen und bereit sein, im Kopf ein wenig abschalten zu können.

Thermenbesuch aus Regenerations-Gründen.

Dass Menschen seit jeher Thermalwasser und heiße Quellen aus Gründen der Erholung nutzen, ist nicht neu. Über die heilende Wirkung von Thermalwasser ist mehr als genug bekannt und genau um das geht es auch im Bereich Sport, Regeneration und Thermalwasser. Erstens ist die Zeit in der Therme ein wunderbarer Rahmen, um für eine gewisse Zeit abzuschalten und sich eine notwendige Auszeit zu gönnen. Das gilt für mich als Profisportler genauso wie für jeden Breitensportler. Hier kann man mal das Telefon getrost in der Badetasche lassen und sich auf sich selbst konzentrieren. Des Weiteren ist das warme Wasser äußerst förderlich für die Erholung der Muskulatur und die bessere Durchblutung des Körpers.

 

Es erleichtert den hydrostatischen Druck, welcher im Wasser auf den Körper wirkt, die Transportleistung der Blutgefäße und hat eine ähnliche Wirkung wie eine Lymphdrainage beim Masseur. Dadurch gelingt es Abfallprodukte aus der Muskulatur schneller zu verstoffwechseln.

Ausdauersport und Saunieren.

In den letzten Jahren ist der Ausdauersport wieder in aller Munde. Vor allem der Rennradsport erfreut sich größter Beliebtheit und findet auch rund um die Region Bad Kleinkirchheim perfekte Bedingungen vor. Zugegeben, auch ich bin diesem Trend nicht ferngeblieben und habe mich in der Vergangenheit immer mehr dem Ausdauersport zugewandt. In meinem Fall mit dem konkreten Ziel, über die Dauer einer Wettkampfsaison leistungsfähiger und belastbarer zu bleiben. Doch wie wirkt sich nun der allseits beliebte Saunagang auf die Erholung im Ausdauersport aus?
Hier lässt sich vorab schon einmal sagen “sehr positiv” wenn man ein paar kleine Punkte beachtet.

 

Durch die Hitze in der Sauna weiten sich die Blutgefäße (Vasodilatation) mit Dauer des Saunaganges zunehmend. Das führt mit der gesteigerten Herzfrequenz zu einer deutlich erhöhten Blutflussrate und dadurch zu einer besseren Transportleistung von Nährstoffen und Abfallprodukten. Auch die Schleimhäute der Lunge werden besser durchblutet und regeneriert, was im Ausdauersport enorm wichtig ist. Des Weiteren entspannt die Muskulatur bei hohen Temperaturen deutlich besser und hilft dadurch, langwierigen Muskelverspannungen vorzubeugen.

Sauna und Immunsystem.

In meinem Fall ist es besonders wichtig, dass man auch bei Höchstleistungen möglichst krankheitsfrei durch die Grippesaison kommt. Denn ein gesunder Athlet ist immer leistungsfähiger. Deswegen nutze ich die Sauna auch als Krankheitsvorbeugung, denn ab Raum-Temperaturen von rund 80-90 Grad Celsius täuscht man dem Körper eine Fiebererkrankung vor und schüttet selbstständig Immunabwehr-Stoffe aus, welche uns helfen eventuelle Krankheitserreger frühzeitig zu eliminieren.

Achtung: NO-GOs.

Auch die aktive Erholung, sei sie noch so wichtig, kommt natürlich irgendwo an ihre Grenzen. Deswegen gilt es folgende Punkte nicht zu vergessen:
 

  • Mit akuten Infekten sind Thermen- und Saunalandschaften tabu. Nur ein gesunder Organismus erholt sich aktiv besser.
  • Auch wenn der Gewichtsverlust in der Sauna eine nette Erscheinung auf der Waage ist, so gilt es unbedingt den Flüssigkeitsverlust im Griff zu haben. Ein Liter pro Stunde ist schnell mal ausgeschwitzt.
  • Nach einem Sauna- bzw. Thermen-Besuch fühlt man sich oft erholt und wieder deutlich fitter. Doch trotzdem sollte man eine Nacht vergehen lassen, bevor man sich wieder in die Sportschuhe stürzt und zu neuen Höchstleistungen aufbricht.

 

In diesem Sinne: Gönn' dem Körper die Zeit, die er für seine Regeneration braucht.

 

Liebe Grüße,
Euer Alex

 

Instagram: alexanderpayer
Website: www.alex-payer.at