530 PS formen die perfekte Piste

530 PS. Sternenklare Nächte. Und jede Menge Schnee… So lässt sich der typische Arbeitsalltag unserer Pistengerätefahrer beschreiben. Nach Betriebsschluss ziehen sie im Skigebiet Bad Kleinkirchheim ihre Runden. Doch dahinter steckt sehr viel mehr als das simple Auf- und Abfahren der Piste. Wir nehmen Dich mit an den Arbeitsplatz unseres Pistenteams und zeigen Dir, was hinter diesem spannenden Job steckt. Bist Du bereit?

Pistengerätefahrer mit Prinoth Leitwolf im Sonnenuntergang Pistengerätefahrer mit Prinoth Leitwolf im Sonnenuntergang

Unser Pistenteam.

Das Pistenteam der Bad Kleinkirchheimer Bergbahnen besteht aus 14 Pistengerätefahrern. Oft werden sie auch ‘Helden der Nacht’ genannt, denn nur dank ihnen kannst Du jeden morgen auf perfekt präparierten Pisten Deine Schwünge ziehen. Das Herz dieser Nachteulen schlägt für kraftvolle Maschinen. Außerdem kennen sie im Skigebiet Bad Kleinkirchheim jeden Hügel. Aber das Beste an ihrer Arbeit: regelmäßig werden sie mit traumhaften Sonnenuntergängen inmitten der schneebedeckten Nockberge belohnt.

 

Ein Tag als Pistengerätefahrer:in.

Der Arbeitstag an der Pistenmaschine beginnt bereits während des laufenden Skibetriebs. Untertags sind die Fuhrparkmechaniker:innen für die regelmäßige Wartung und Reparatur der Pistengeräte zuständig und bereiten diese auf die bevorstehende Nachtschicht vor. Um 17.00 Uhr haben es alle Wintersportler:innen in’s Tal geschafft, dann beginnt die Arbeit des Pistenteams. Die Fahrer:innen kontrollieren nochmal alle Funktionen ihres Pistengeräts, dann geht’s auf die Piste.

Übrigens: Um überhaupt ein Pistengerät fahren zu dürfen, ist keine spezielle Ausbildung erforderlich. Das notwendige Know-How über die Maschinen, die Pisten und die Umwelt wird in einer umfassenden Schulung vor Ort vermittelt. Voraussetzung ist aber ein gültiger Führerschein. Ein gutes technisches Verständnis, handwerkliches Geschick und etwas Feingefühl sind ebenfalls von Vorteil für die Arbeit als Pistengerätefahrer:in.

 

Wie funktioniert ein Pistengerät?

Über eine Hebelsteuerung und einen Joystick manövrieren die Mitarbeiter:innen ihre Pistenmaschinen durch die Nacht. Dabei ist höchste Präzision und Feinfühligkeit gefragt, denn das Schneeschild der Maschine reagiert auf jede noch so kleine Bewegung. Fährt das Pistengerät über die Piste, so schiebt es den Schnee vor sich her und kann damit Unebenheiten ausgleichen. Gleichzeitig wird der Schnee verdichtet und umgegraben. Durch das Glattziehen am Schluss entstehen die bekannten Rillen auf der Piste. Dadurch kann der Schnee über Nacht besser durchfrieren und wird griffiger.

 

Digitale Helfer.

Ein digitales Flotten- bzw. Schneemanagement-System unterstützt die Fahrer:innen bei dieser Aufgabe. Via GPS kann dann die genaue Schneehöhe ermittelt und die Schneemassen zentimetergenau auf den Pisten verteilt werden. Diese Investition in die Digitalisierung dient aber nicht nur als Arbeitserleichterung für unser Team, sondern hilft uns auch dabei, unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Denn dadurch sparen wir Zeit, Treibstoff und wertvolle Ressourcen.

 

Über einen Bildschirm behalten die Mitarbeiter:innen außerdem alle Einstellungen der Fräse, Überkopfwinde, Beleuchtung und des Fahrzeugs im Blick.

Übrigens: Jedes unsere Pistengeräte im Skigebiet Bad Kleinkirchheim hat einen Namen – von ‘Seth' bis zu ‘De little princess’ sind der Kreativität unseres Teams hier keine Grenzen gesetzt.

 

Steil, steiler, Seilwinde.

Im Skigebiet Bad Kleinkirchheim arbeiten die Hälfte unserer Pistengeräte mit Unterstützung einer Seilwinde. Das Stahlseil ist am Pistengerät fixiert und wird an einem fixen Ankerpunkt an der Piste eingehängt. Es ist bis zu 1.200 Meter lang und hat eine Zugkraft von bis zu vier Tonnen. Das Pistengerät kann sich damit also absolut wendig und entgegen der Schwerkraft auf der Piste bewegen. Und auch die Präparierung der steilen Weltcupabfahrt Franz Klammer (8) ist somit kein Problem.

Wichtig: Sind die Pistengeräte im Einsatz, so liegt das Stahlseil überwiegend auf der Piste. Beim Überqueren einer Kuppe oder eines Hügels schnellt es jedoch ruckartig in die Höhe, um das Pistengerät mit seinen 14 Tonnen sicher und stabil auf der Piste zu halten. Gleiches passiert beim Wenden: durch einen großen Schwenkarm am Pistengerät bewegt sich das Stahlseil unter hoher Spannung parallel zur Piste. Fährt das Pistengerät also beispielsweise nach rechts, so befindet sich das Stahlseil aber noch immer auf der linken Seite der Piste. Sobald das Pistengerät jedoch wieder in Richtung Berg fährt, schlägt es blitzschnell nach oben aus.

 

Und genau da wird es richtig gefährlich für den Menschen, denn trotz Absperrungen und Blinklichtern ist das Stahlseil in der Nacht kaum erkennbar. Befindet man sich im Gefahrenbereich und die Zugspannung des Stahlseils löst aus, so kann der Mensch nicht mehr reagieren und wird vom Stahlseil erfasst.

 

Daher der Appell an alle Wintersportler:innen: Bitte nehmt Absperrungen, Warnschilder und die nächtliche Pistensperre ab 17:00 Uhr ernst! Leider ist vielen die Gefahr für das eigene Leben nicht bewusst, die bei einer nächtlichen Skitour oder Abfahrt in gesperrtem Gelände lauert.

Thema Umweltschutz.

Im Skigebiet Bad Kleinkirchheim arbeiten wir mit modernen Prinoth Leitwolf Fahrzeugen. Diese gelten als besonders ressourcenschonend, kosteneffizient und präzise. Uns ist aber natürlich bewusst, dass es selbst für diese hochentwickelten Maschinen bald alternative Antriebsformen geben muss. Die Forschung dazu ist in vollem Gange und vom Produzent Prinoth sind bereits erste Pistengeräte mit Elektromotor (z.B. Prinoth Leitwolf h2Motion oder Prinoth Husky eMotion) in der Testphase. Wir behalten diese Entwicklung im Auge und sind gespannt, wann auch wir in eine alternative Antriebsform unserer Pistenmaschinen investieren können.

Foto (c) Prinoth AG

Feierabend?

Läuft alles nach Plan, so kann sich das Pistenteam gegen 01:00 Uhr in den Feierabend verabschieden. Je nach Witterung kann sich die nächtliche Arbeit am Berg aber auch mal verschieben bzw. verlängern. Zu spät sollten sie jedoch nicht ausrücken, sonst kann die Piste nicht mehr ausreichend durchfrieren und wird sofort hügelig. Es wartet also jeden Tag ein kleines Abenteuer.

 

Eine starke Community.

Zwar sitzen alle unsere Pistengerätefahrer in ihrer eigenen, warmen Kabine, einsam fühlen sie sich dabei aber nicht. Über Funk stehen sie in ständigem Austausch und verabreden sich zu gemeinsamen Pausen an einer Berg- oder Talstation. Der Teamspirit wird also auch im Pistenteam hoch gehalten.

Hinter der Arbeit als Pistengerätefahrer:in steckt oftmals eine große Portion Leidenschaft. Diese gilt es natürlich zu stärken. Der Community-Account ‘Helden der Nacht’ auf Instagram und Facebook schafft eine Plattform zum Austausch und Vernetzen. Hier finden sich Fotos und Videos von Pistegerätefahrer:innen aus der ganzen Welt. Von Österreich bis Japan. Eben von überall dort, wo es Schnee und Pisten gibt. Vorbeischauen lohnt sich!